Weiterentwicklung des Hochschulraums und Steigerung von Effizienz und Effektivität der Forschungsförderung sowie des FTI Systems sind ein Gebot der Stunde

 

Seit vielen Jahren weist die Österreichische Fachhochschul-Konferenz (FHK) auf eine Schieflage im österreichischen FTI-System hin, die nun erneut auch der RFTE in seinem Monitoring-Bericht beleuchtet. Der Bericht des RFTE wurde diese Woche dem Nationalrat vorgelegt.

Österreich liegt bei der Höhe der Forschungsausgaben im europäischen Vergleich mit 3,18% Forschungsquote (Anteil der Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung, gemessen am Bruttoinlandsprodukt) auf Platz zwei und damit im Spitzenfeld. Beim Forschungsoutput also bei jenen Faktoren, die messen, wie die Ergebnisse der Forschung in der Gesellschaft ankommen, um dort Innovationen und einen Mehrwert zu generieren, fällt Österreich aber zurück. Auf dem European Innovation Scoreboard liegt es derzeit lediglich im Mittelfeld auf Platz 8.

Wie der RFTE ist auch die FHK davon überzeugt, dass es mehr Effizienz und Effektivität bei der Forschungsförderung und im FTI-System benötigt, um diese Schieflage auszugleichen. Ganz entscheidend wird hierbei sein, dass Österreich bei den staatlichen Forschungsausgaben künftig einen Schwerpunkt in jenen Bereichen setzt, die einen Innovationsschub ermöglichen. Der anwendungsorientierten Forschung und ihren Institutionen kommt hier eine Schlüsselrolle zu, denn sie sind für den Innovationstransfer und damit für den Output entscheidend. Diesen Hebel muss Österreich künftig verstärkt nutzen.

„Fachhochschulen erzielen als anwendungsnah forschende Hochschulen einen doppelten Effekt. Einerseits transferieren sie Technologien und Forschungsergebnisse in die Wirtschaft und Gesellschaft, um dort marktfähige Produkte und Dienstleistungen hervorzubringen. Andererseits bilden sie hochqualifizierte Fachkräfte aus, die dringend benötigt werden,“ betont FHK-Präsident Raimund Ribitsch. „Und doch zeigt sich anhand der Fachhochschulen, dass anwendungsorientierte Forschung noch nicht entsprechend von der Politik gewürdigt wird. So erhalten die Fachhochschulen keine nachhaltige Forschungsfinanzierung, die es ihnen ermöglichen würde, sich im Wettbewerb um nationale und internationale Forschungsmittel gleichberechtigt zu bewerben. Dadurch bleibt ein ganzes Hochschul- und Wissenschaftssystem quasi ungenutzt. Eine nachhaltige Finanzierung durch das Wissenschaftsministerium würde aber zu einer substanziellen Weiterentwicklung des Hochschulraums und zu einer Steigerung der Effizienz und Effektivität des FTI-Systems, so wie vom RFTE empfohlen, wesentlich beitragen.“

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