FH-Netzwerk UAS4EUROPE holt Gründerinnen vor den Vorhang: „Es braucht jemanden, der an uns glaubt!“

Fachhochschulen zeigen Europa, wie mit angewandter Forschung Unternehmergeist und Gründungskompetenz gefördert wird

 An der Mission der Schweiz bei der Europäischen Union kamen am Montag Vertreter*innen der EU-Kommission, des Europa-Parlaments und der Fachhochschulen mit Gründerinnen zusammen, um aufzuzeigen, warum gerade an Fachhochschulen Unternehmergeist gefördert wird und was vor allem weibliche Gründerinnen benötigen, um ihre Ideen zu verwirklichen. Das Studium als Experimentierfeld zu betrachten, in dem in Form von praxisbezogenen Lehrmethoden verschiedene Gründungsszenarien durchgespielt werden können, kann Studierenden Mut machen, eigene Ideen auch wirklich in die Praxis umzusetzen. Außerdem ist ein gutes Mentoring und Coaching durch das Lehr- und Forschungspersonal der Fachhochschule essentiell sowie die Vernetzung mit anderen Unternehmer*innen schon während des Studiums. Weibliche „Role Models“ können dabei vor allem Frauen bestärken, an Ihren Gründungsideen festzuhalten und diese in die Tat umzusetzen.

Unterstützung kam dabei von Ingrid Rigler von der EU-Kommission (Debuty Head of Unit Innovation/EIT), die es als essentiell erachtet, im Rahmen von Förderschienen, wie jene der Knowledge and Innovation Communities (KIC), Start-up Gründungen zu forcieren und Inkubator-Leistungen zur Verfügung zu stellen. Auch Lina Gálvez Muños, Abgeordnete zum EU-Parlament (Vice-Chair, ITRE/Member STOA) hob hervor, dass es gelte, in Europa endlich das vorhandene Innovationspotenzial zu heben. Alle Maßnahmen, die dies befördern, wären aus ihrer Sicht sehr zu unterstützen.

Andreas Altmann (Rektor, MCI, The Entrepreneureal School, Innsbruck) brachte schließlich die Sicht der Fachhochschulen in die Diskussion ein und hob hervor, dass es vor allem Risiko-Bereitschaft brauche, um Unternehmensgründungen zu fördern. Am MCI bringe man diese Bereitschaft auf, es brauche aber auch Fördermittel, die diesen Zugang erlauben und gezielt unterstützen. Denn die Studierenden und Absolvent*innen mit dem entsprechenden Potential verfügen in der Regel über kein Risiko-Kapital. Auch in Europa müsse eine „Kultur des Scheiterns“ etabliert werden. Hier gäbe es definitiv Nachholbedarf und es brauche ein grundsätzliches Umdenken bei der Fördergebern.

„Wir freuen uns sehr, dass die Fachhochschulen in Europa als starke Vorreiter in der Vermittlung von Gründungs-Skills gelten“, so FHK-Generalsekretär Kurt Koleznik. „In Österreich entstehen an Fachhochschulen pro Jahr mehr als 70 innovative Start-ups bzw. Spin-offs. Unsere Gründer*innen brauchen jemanden, der „an sie glaubt“ und mit ihnen das Risiko teilt, für den Fall, dass es nicht klappt. Die Fachhochschulen unterstützen daher ihre Studierenden und Absolvent*innen genau dahingehend. Europa bzw. Österreich muss hier noch mehr Innovationspotenzial heben und daher braucht es mehr gezielte Fördermittel, die genau hier ansetzen.“

 

Über UAS4EUROPE

UAS4EUROPE ist eine gemeinsame Initiative von swissuniversities, Hochschule Bayern e.V., EURASHE, University Colleges Denmark, Netherlands Association of Universities of Applied Sciences, Finnish Universities of Applied Sciences (ARENE), Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Baden-Württemberg e.V., Hochschulallianz für den Mittelstand und Österreichische Fachhochschul-Konferenz (FHK). Die Initiative setzt sich für eine Stärkung und erhöhte Sichtbarkeit der Fachhochschulen (Universities of Applied Sciences – UAS) in der europäischen Forschungslandschaft ein. UAS4EUROPE vertritt 2,3 Millionen Studierende, mehr als 60.000 Forscher*innen und mehr als 450 Hochschulen in 24 europäischen Ländern.

 

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