Wie sämtliche Bildungseinrichtungen mussten auch die Fachhochschulen ihre physischen Pforten aufgrund von COVID-19 schließen. Dies hindert sie jedoch nicht daran, den Lehrbetrieb aufrecht zu erhalten. „Die Studierenden und ihr Fortkommen sind uns das wichtigste Anliegen. Niemandem soll hieraus ein Nachteil erwachsen“, so FHK-Präsident Raimund Ribitsch. „Wir nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung, um Verzögerungen in der Studienzeit zu verhindern“. In diesem Sinne haben die Fachhochschulen ihre Lehrtermine in den virtuellen Raum verlagert. Auch die Aufnahmeverfahren für das kommende Studienjahr sind nach wie vor im Gange.

In den letzten Wochen gab es eine besonders enge Abstimmung unter allen Fachhochschulen. Man lernt voneinander und hilft sich mit best practice-Beispielen gegenseitig weiter. Soweit wie möglich finden Lehrtermine online statt. Die Studierenden und auch die Lehrenden nehmen dieses Angebot dankbar an. Einzig Laborübungen sowie sehr praxisnahe Lehrtermine müssen verschoben werden. Aber auch dafür ist man bereits auf der Suche nach pragmatischen Lösungen beispielsweise durch individuelle Verlängerungen der Semester oder Verschieben von Lehrtermine auf einen späteren Zeitpunkt.

Freilich kommt auch Distance Learning an seine natürlichen Grenzen. Wo enges Teamwork gefragt ist und Soft Skills im Vordergrund stehen, fehlt der persönliche Kontakt. Wie Studien belegen, ist dieser für den Lernprozess immens wichtig. Insofern will man nach dieser Krise so bald wie möglich in die „Welt des persönlichen Kontakts“ zurückkehren.

Nicht zu unterschätzen bei der Umstellung auf den „online Modus“ sind die damit einhergehenden Kosten. Die rasche Umstellung der Lehre in den Bereich des Distance Learnings ist mit einem enorm hohen Kostenaufwand und zusätzlichem Ressourceneinsatz (Zukauf von Bandbreite, Aufstockungen bei der IT-Infrastruktur, zusätzliche Investitionen in die Datensicherheit, kurzfristige Schulung von Lehrenden, erhöhte Betreuungsintensität etc.) verbunden und bringt die Fachhochschulen in Bedrängnis. FHK-Präsident Ribitsch dazu: „Die Fachhochschulen leiden schon lange darunter, dass die Bundesförderung seit Jahren nicht mehr an die Inflation angepasst worden ist. Dies ist den Verantwortlichen bekannt und das rächt sich jetzt. In der Krise kommt zum Vorschein, wo es schon länger im Finanzierungssystem hakt. Je länger die Maßnahmen der Bundesregierung andauern werden, umso teurer wird es für die Fachhochschulen werden. Wir erwarten uns hier ein möglichst rasches Eingreifen durch die Bundesregierung“. Bliebe die Erhöhung der Bundesmittel weiter aus, würde dies laut Ribitsch zu einem merklich spürbaren Qualitätsverlust in der Ausbildung führen.

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